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Die Konzeption

 

Pädagogische Konzeption des Waldkindergarten Meinersen e.V.

für die Waldkindergärten „Die Heidebären“ und „Die Heidefüchse“

Inhaltsverzeichnis

Einleitung
Der Verein stellt sich vor
Elternmitarbeit
Pädagogische Schwerpunkte
Schlussbemerkung

Einleitung

Unser Kindergarten ist der Wald mit seinem riesengroßen grünen Dach. Er ist voller Bewegungsfreiheit, voller stiller Winkel, voller Licht und Schatten, Weite und Enge, voller Geräusche und Ruhe. Den Fantasien und Träumen, dem kindlichen Forschungsdrang und Wissensdurst bietet der Wald schier unbegrenzten Raum zur Entfaltung.

Das Spiel in freier Natur unterstützt die Kinder in ihrer ganzheitlichen Entwicklung. Dabei verzichten wir grundsätzlich ganz bewusst auf Spielzeug im herkömmlichen Sinne. Denn unser Waldkindergarten bietet von sich aus schon die optimalen Voraussetzungen, auf welche wir im Weiteren ausführlich eingehen werden.

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Der Verein stellt sich vor

Träger der Waldkindergärten „Die Heidefüchse“ und „Die Heidebären“ in Meinersen ist der Verein Waldkindergarten Meinersen e.V., handelnd und vertretend durch den Vorstand. Der Verein entstand aus einer Elterninitiative im Dezember 2007, um den Familien der Samtgemeinde Meinersen eine Alternative zum Regelkindergarten zu bieten. Am 20. November 2007 lud die Initiatorin Stefanie Winter zur Gründungsversammlung des Vereins ein. Seit dem 21. Dezember 2007 ist der „Waldkindergarten Meinersen“ ein eingetragener Verein, der nach der freiheitlich-demokratischen Grundordnung ausgerichtet ist und extremistischen, rassistischen und fremdenfeindlichen Bestrebungen entgegentritt.

Die wichtigste Aufgabe des Trägervereins ist die Schaffung von verlässlichen Rahmenbedingungen für eine der Konzeption entsprechende pädagogische Arbeit mit dem Kind, wobei die pädagogische Arbeit als solche in der Zuständigkeit und Verantwortung des Teams liegt.

Weitere Aufgaben des Trägers sind unter anderem Finanzplanung und -beschaffung, Personalplanung, -einstellung und -führung, Öffentlichkeitsarbeit, die Organisation von Fortbildungen, sowie die Beschaffung und Erhaltung von Unterkunft und Materialien für die Waldkindergärten.

Der Vorstand setzt sich aus vier Personen zusammen: 1. und 2. Vorsitz, Kassenwart und Schriftwart. Die personelle Besetzung der Vorstandsposten ist der Homepage zu entnehmen.

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Elternmitarbeit

Der Waldkindergarten wurde von Eltern initiiert und lebt weiterhin von der Mitarbeit der Eltern.

Zur Elternarbeit gehört nicht nur das Reinigen des Bauwagens (inklusive Abwasch, Wäsche, Leerung der Komposttoilette, Entsorgung des Mülls und Wasserdienst) in regelmäßigen Abständen, sondern insbesondere auch die Unterstützung der Erziehenden bei Angeboten und Ausflügen (z.B. durch Fahrdienste), die Elterndienste im Krankheitsfalle zwecks Sicherstellung eines Betreuungsangebotes durch den Verein, die Elterneinsätze zwecks Herrichtung und Unterhaltung des Bauwagens und Grundstücks und die Organisation von und Teilnahme an Veranstaltungen.

Darüber hinaus ist ein elementarer Bestandteil der Elternmitarbeit die Besetzung der Vorstandsposten sowie die Mitarbeit als Elternvertreter.

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Pädagogische Schwerpunkte

Lernen mit allen Sinnen in der Natur

Uns als Waldkindergärten macht es aus, den ganzen Betreuungstag in der Natur zu verbringen, nahezu unabhängig von Jahreszeit und Witterung. Hier haben wir die Möglichkeit, unsere Umwelt mit all ihren Facetten zu erleben und zu erkunden. Kinder lernen hauptsächlich durch Sinneseindrücke, durch Hören, Sehen, Fühlen, Riechen und Schmecken, die Welt zu begreifen. Der Wald und die Natur bieten in vielfältiger Weise die besten Voraussetzungen zur Schulung und Sensibilisierung der Sinne.

Unsere Waldkindergärten bietet den Kindern jeden Tag aufs Neue interessante Dinge zum Entdecken und Hinschauen. Sie haben Zeit zu beobachten und zu staunen.

Die Stille, die im Wald herrscht, ist eine schöne, heutzutage fast schon verloren gegangene Erfahrung, die sich positiv auf die mentale Gesundheit der Kinder auswirkt.

Ökologisches Bewusstsein

Aufgrund der oben beschriebenen Naturerfahrungen, welche die Kinder im Waldkindergarten täglich machen, wird ein enger und persönlicher Bezug zur Natur hergestellt. Dem entwächst ein Verantwortungsbewusstsein für ihr direktes Lebensumfeld.

Die Kinder lernen Achtung vor der Natur und begreifen sich als Teil des Ganzen.

Durch das unmittelbare Erleben und das Auseinandersetzen mit den alltäglichen Gegebenheiten und Ereignissen wächst ein ökologisches Bewusstsein.

Ich-Stärke

Das Kind lernt vorwiegend über das „eigenständige“ Tun. Es lernt seine eigenen Möglichkeiten und Grenzen einzuschätzen sowie Situationen umsichtig zu bewältigen oder zu meiden. Es muss seine Gefühle wahrnehmen, sie einordnen und die Stärke entwickeln, entsprechend seiner Gefühlswelt zu handeln. Die Erziehenden bestärken die Kinder, die eigenen Grenzen und Gefühle wahrzunehmen und zu beachten. Auch sie respektieren die Kinder in ihren Möglichkeiten und ihrem Charakter. Die Erziehenden stehen ihnen dort behutsam zur Seite, wo das einzelne Kind sie braucht. Je weniger ein Kind in seinem Sein und Können bewertet wird, desto mehr kann es sein Selbstgefühl unversehrt entwickeln.

Soziales Miteinander

Das Miteinander in der Natur erfordert von jedem einzelnen Kind Achtsamkeit und Zuverlässigkeit. In den Gruppen können die Jüngeren von den Älteren lernen und Ältere können Verantwortungsbewusstsein gegenüber Jüngeren entwickeln. Neues wird gemeinsam bewältigt, wodurch der Zusammenhalt gestärkt wird. Hilfsbereitschaft und der Austausch im Gespräch werden selbstverständlich. Die Kinder werden durch die Gegebenheiten des Waldes und das Fehlen von vorgefertigtem Spielzeug in ihrer Kreativität gefördert. Hierbei müssen die Kinder aufeinander zugehen, ihre Ideen zusammenbringen und ihr Gegenüber mit den speziellen Gaben und Fähigkeiten wahrnehmen können. Die Kinder haben im Wald einen großen Raum, um zu lernen, wie sie angemessen miteinander umgehen. Die Interessen von anderen zu akzeptieren und eigene Ansprüche zurücknehmen zu können gehört genauso dazu wie das Wahrnehmen der eigenen Grenzen sowie Interessen und für diese einzustehen.

Probleme und Konflikte sollen die Kinder im Rahmen ihrer Möglichkeiten weitgehend selbst lösen. Durch eine kleinere Gruppe von 15 Kindern fällt es ihnen leichter, untereinander Kontakt aufzunehmen, Lösungen zu erarbeiten und Kompromisse zu finden.

Partizipation

Partizipation verstehen wir als Form des Zusammenlebens und des Umgangs miteinander.

Die Kinder werden an Entscheidungsprozessen nach ihren Möglichkeiten mit einbezogen, bzw. beteiligt. Hierbei erfahren die Interessen und Bedürfnisse von allen im Waldkindergarten gleiche Wertschätzung und Achtung. Um Partizipation bei uns zu gewährleisten sind die Erziehenden offen und bereit, Kompetenzen zu teilen und Mitsprache zu ermöglichen. Sie hören aktiv zu, unterstützen die Kinder, ihre Wünsche angemessen und verständlich zu äußern, sie zeigen Einfühlungsvermögen und bieten den Kindern inhaltliche Anregungen!

Um den Schutz der uns anvertrauten Kinder zu gewährleisten, weisen wir ausdrücklich auf unser Kinderschutzkonzept hin!

Motorik

Der Wald bringt durch seine natürlichen Gegebenheiten beste Voraussetzungen für eine optimale motorische Förderung mit sich: uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, Platz zum Rennen, Laufen, Springen, Toben und Klettern. Hierdurch trainieren die Kinder auf natürliche Weise ihr Gleichgewicht und ihre Koordination. Der ausgeprägte Bewegungsreichtum im Wald schult permanent Geschicklichkeit, Ausdauer und Kraft.

Der feinmotorische Bereich wird ergänzt durch Angebote, wie schnitzen, basteln, malen und vielem mehr.

Kommunikation und Sprache

Die Entwicklung der Sprachkompetenz ist eine wesentliche Voraussetzung um mit der Umgebung in Kontakt zu kommen und erfolgreich am alltäglichen Miteinander teilzuhaben. Der Aufenthalt in der Natur bietet Themen, die zum Sprechen anregen, in Hülle und Fülle. Die geringe Umgebungslautstärke und das Vorhandensein von Rückzugsmöglichkeiten laden zum Sprechen ein.

Durch die spielzeugarme Umgebung sind die Kinder wesentlich stärker aufeinander angewiesen. Dies trägt dazu bei, dass sie die Fähigkeit miteinander zu kommunizieren stetig ausbauen.

Um dies bestmöglich zu fördern, nehmen die Erziehenden regelmäßig am Austausch im Rahmen des Sprachförderkonzepts des LK Gifhorn teil.

Vorschule

Unsere Waldkindergärten bietet günstige Voraussetzungen zum Erwerb von Basis-Kompetenzen, die die Schulfähigkeit positiv beeinflussen können. Darüber hinaus eignen sie sich ein umfangreiches Wissen zum Thema „Natur und Tiere“ an, worauf sie in der Schule in den entsprechenden Fachrichtungen leicht aufbauen können.

Im letzten Jahr vor dem Schuleintritt nehmen unsere Kinder an Schuli- Aufgaben teil, um ihren Übergang in die Schule bestmöglich zu begleiten. Hier schenken wir den Kindern die Zeit und Aufmerksamkeit, um in Kleingruppen ihre vorschulischen Fertigkeiten auszubauen.

Es findet ein regelmäßiger Austausch und Zusammenarbeit mit der örtlichen Grundschule statt.

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Schlussbemerkung

Unsere pädagogische Konzeption soll nicht als festes Regelwerk verstanden werden, sondern als Vorlage. Gern werden Träger und Erziehenden unserer Waldkindergärten unter Einbeziehung der Elternvertreter an dieser pädagogischen Konzeption weiterarbeiten und diese weiterentwickeln.

Abschließend wird auf das Wald-ABC verwiesen, welches neben der pädagogischen Konzeption Bestandteil der allgemeinen Konzeption des Waldkindergarten Meinersen e.V. ist.

 

Quellen:

Ingrid Miklitz, „Der Waldkindergarten“

Richard Louv, „Das letzte Kind im Wald“, Herder Verlag, 2011

Gerhard Trommer, „Schön wild!“, oekom Verlag, 2012

Rikke Rosengren, „Mit Kindern in der Natur“, Verlag Freies Geistesleben, 2021

Wald-igel.de

 

Stand 12/2024

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